Latexbettwäsche – So bettet ihr euch richtig

Schlafen in Latexbettwäsche – hier sind euch heiße Nächte garantiert. Allerdings ist „heiß“ in diesem Fall eher wörtlich zu verstehen. Denn falls ihr euch mit dem Gedanken herumtragt, einmal in Latex zu nächtigen, gibt es doch so einiges zu Bedenken. Damit eure Versuche in einer angenehmen Erfahrung enden – und ihr nicht nach wenigen Stunden entnervt aufgebt – haben wir uns einmal ausführlich mit der Thematik beschäftigt und berichten auf Grundlage diverser eigener Erlebnisse.

Schlafen in Latexbettwäsche? Eine Einführung

Auch wenn unsere ersten Erfahrungen mit Latexbettwäsche schon viele Jahre her sind, erinnern wir uns noch an einen echten Fehlkauf. Unser Einstieg sollte damals ein schlichtes Latexlaken sein. Dabei haben wir auf eBay nach Latexlaken* gesucht. So leicht, so einfach. Doch wer seine ersten Schritte in diesem Bereich unternimmt, der muss ordentlich auf der Hut sein. Denn besonders im Bereich der Latexbettlaken steht häufiger Latex drauf, als am Ende wirklich drin ist.

Allzu oft werden hier diverse „Play Sheets“ aus Polyurethan/PVC oder Lack-ähnlichen Materialien (also Plastik) verkauft. Auf Grundlage der Fotos lässt sich das für Anfänger aber nicht immer zielgenau unterscheiden (schwarz glänzend können ja schließlich auch noch andere Materialien sein als Latex) und nicht selten werden auch diese Produkte einfach unter dem Stichwort „Latex“ verkauft.

Von daher hier bereits unser erster Tipp: Wenn ihr nicht bei einem expliziten Latexhändler eure Bettwäsche beschaffen könnt oder wollt, achtet unbedingt auf die Materialbeschreibung. Hier muss explizit auf das Material „Naturlatex“ oder „Latex“ geschaut werden, wenn ihr in den echten Gummigenuss kommen wollt. Und auch der Preis ist ein wichtiger Indikator: Latexlaken für 20 oder 30 Euro sind ein fast sicherer Hinweis auf andere Materialien.

Das richtige Material finden

Latexbettwäsche ist nicht gleich Latexbettwäsche. Es gibt sie in vielen Formen, Farben, Größen und Stärken. Von einfacher Meterware die einfach als Bettwäsche genutzt wird bis hin zu geklebten oder genähten Varianten. Die wichtigsten Dinge auf die Ihr beim Kauf achten solltet, erläutern wir im Folgenden:

Bettlaken

Schon bei der Auswahl des richtigen Bettlakens stellen sich viele Fragen. Welche Größe soll es sein? Wie stark soll das Material sein? Welche Farbe soll es sein? Während des Thema Farbe eine rein individuelle Geschmacksfrage darstellt (wobei auch hier darauf hinzuweisen ist, dass helle Latexfarben eher zu Verfärbungen neigen), gibt es in Sachen Größe und Stärke ein bisschen was zu beachten.

Standard-Matratzen haben in der Regel eine Länge von 2 Metern. Standard-Latexbahnen liegen in der Regel ebenfalls maximal 2 Meter. Das bedeutet, dass ggf. am Kopf- und am Fußende das Laken nicht die komplette Matratze bis auf die Unterseite abdeckt. Das muss kein größeres Problem darstellen, wenn man einfach nur am Feeling interessiert ist – aber wenn euch optisch wichtig ist, dass die komplette Matratze vollständig abgedeckt ist, dann greift lieber zu Laken die größer sind*, auch wenn das ggf. eine Klebenaht in der Mitte bedeutet.

Achtung: Viele Bettlaken aus Latex sind zudem keine Spannbettlaken, sondern müssen selber unterhalb der Matratze eingeklemmt werden. Ein weiterer Grund, hier ausreichend überlappendes Material einzuplanen – ihr lauft sonst Gefahr, dass euch nach den ersten Drehungen auf der Matratze das Latex verrutscht. Natürlich gibt es aber auch hier Alternativen: Spannbettlaken in verschiedenen Farben und Größen* (oder alternativ sogar mit Dekorationen*).

Apropos Drehung: Wenn ihr nicht nur gelegentlich mal das Laken rausholt, sondern es intensiv genutzt werden soll, sollte das Laken auch deutlich stärker als 0,4mm sein. Ab 0,6 mm erhöht sich die Langlebigkeit deutlich. Entsprechende Bettlaken finden sich nicht allzu zahlreich, daher empfehlen wir euch hier die Bettlaken von Guwi.

Kissen & Decke

Bei den Kissen & Decken können die Meinungen und Vorlieben weit auseinandergehen. Allerdings sei hier bereits darauf hingewiesen, dass es der Nachtruhe nicht wirklich dienlich ist, je schwerer die Decke wird. Da ein normaler Bettbezug* ja aus insgesamt 2 Lagen Latex besteht, welche sich zusätzlich um die eigentliche Stoffdecke legen, kommt selbst bei einer Stärke von 0,4mm* so einiges an Gewicht zusammen.

Und auch wenn so einige Menschen auf schwere Therapiedecken schwören, in Kombination mit Latex kann so eine Decke mal schnell viel zu erdrückend werden. Unser Tipp: Füllt den Bettbezug nicht mit eurer normalen Bettdecke, sondern nehmt eine ganz dünne Decke, zb. eine Sofa oder Tagesdecke. Dann fällt das Eigengewicht des Latex nicht mehr zu sehr auf.

Anstatt eines kompletten Bettbezuges haben wir auch gute Erfahrungen mit einfacher Meterware* gemacht – und das sogar in einer nur sehr dünnen Stärke von 0,25mm. Der Kuschelfaktor ist enorm und man genießt deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Gewöhnen muss man sich hier lediglich an das Gefühl, dass man nur mit einem Hauch von „nichts“ zugedeckt ist.

Eingehüllt in Latexbettwäsche

Selbige Erfahrung gilt übrigens auch für einen Kissenbezug – falls ihr direkt das komplette Feeling genießen wollt. Dabei gilt hier folgende Faustregel: Dünnere Stärken, wenn es kuschelig und alltagstauglich sein soll, dickere Stärken, wenn ihr die Bettwäsche für die wilderen Stunden benötigt.

Besonders bei den Kissengrößen seid ihr in der Auswahl quasi gar nicht beschränkt. Es gibt Kissenbezüge in allen Größen (40x40cm Standard* oder gar mit Leopardenmuster*, 40x80cm*, 80x80cm*). Und wer das echte Gummifeeling sucht, der sollte sowieso Kissenhüllen aus Fahrradschlauch* in Erwägung ziehen 😉

Aber Spaß beiseite. Eine weitere Erfahrung die wir nämlich beim Schlafen in Latex gemacht haben ist, dass sich an den Kontaktflächen (dort, wo die Körperteile unmittelbar auf dem Latex liegen) unentwegt Schweiß in der Nacht bildet. Besonders am Kopf, wo das Gesicht direkt auf dem Latex liegt und ggf. nicht durch einen Schlafanzug geschützt ist, saugt sich das Material dadurch ordentlich an die Haut. Ihr könnt euch vorstellen, dass das nächtliche hin und herdrehen dadurch nicht so leicht von der Hand geht.

Abhilfe schafft hier ein kleiner Trick: Dreht das Latex einfach auf links! In den allermeisten Fällen weist das Latex eine glatte und eine matte Seite auf. Die matte Seite klebt dabei nicht so heftig wie die glatte Seite – dadurch reduziert sich eine mögliche Störquelle für die Nachtruhe deutlich.

Wem dieser Aspekt für einen erholsamen Nachtschlaf wichtig ist – dem sei an dieser Stelle vielleicht auch Bettwäsche aus Bengalgummi* ans Herz gelegt. Das Material glänzt zwar nicht wie herkömmliches Latex, bietet aber deutlich mehr Schlafkomfort. Das Gummifeeling ist dabei trotzdem gegeben.

Öl oder Puder? Lieber chloriert!

Nachdem die grundlegenden Fragestellungen zur Materialauswahl besprochen sind, sollte ihr euch über ein weiteres Thema Gedanken machen. Latex ist, ohne entsprechende Oberflächenbehandlung, ja erstmal ein relativ stumpfes Material. Die Allround-Geheimwaffen sind hier das allseits bekannte Silikon-Öl oder Talkumpuder. In beiden Fällen sollte daher auch hier überlegt werden, was euer Ziel mit der Bettwäsche ist.

Für eine Session oder ein Fotoshooting ist natürlich Silikon-Öl das Finish der Wahl – denn nur durch das Öl wird der typische Glanz erzeugt. Das Öl hat aber einen entscheidenden Nachteil: Trifft geöltes Latex auf geöltes Latex, entsteht eine unglaubliche Reibung – also absolut nicht zu empfehlen, wenn ihr darin wirklich schlafen wollt!

Bleibt also nur die Option des Puderns. Damit wird das kleben der Latexschichten komplett verhindert. Allerdings wird immer wieder darauf hingewiesen, dass zu viel Puderstaub nicht sonderlich gesundheitsfördernd ist. Setzt es daher bitte ganz bewusst ein. Ganz kleine Mengen reichen hier schon, um den Klebeeffekt deutlich zu reduzieren.

Wir benutzen vornehmlich Puder und wischen besonders das Kopfkissen nach einem Pudergang einmal vorsichtig mit einem ganz leicht feuchten Tuch ab. Dabei bleibt genug Puder auf der Oberfläche damit es nicht klebt und ohne dass man am nächsten Morgen mit einer Staublunge aufwacht ?

Klingt für euch bis hierhin alles super kompliziert? Dann haben wir folgenden Link für euch: Ein komplettes Latexbettwäsche-Set zu einem günstigen Preis. Da müsst ihr nicht lange Suchen und macht erstmal nichts falsch. Und das Beste: Vom Anbieter wird euch ein Chlorierungs-Service angeboten.

Denn das ist unser eigentlicher Geheimtipp: Chlorierte Latexbettwäsche erlöst euch vom Ölen oder Pudern. Die Oberflächen des Latex sind nach dem chlorieren so glatt, dass die Bettwäsche nicht aufeinander klebt und kuschelig weich ist. Zugegeben, das Latex fühlt sich ein kleines bisschen anders an als nicht chloriertes Latex, aber für unser Dafürhalten ist der Unterschied zu vernachlässigen.

Die kleinen Problemchen in der Nacht…

In Latex zu schlafen ist also gar nicht einfach! Da möchten wir ganz transparent sein. Man wird dabei diverse Erfahrungen sammeln, die einen vielleicht überraschen werden. Ein Klassiker unter diesen Erfahrungen ist dabei das „heiß-kalt-heiß-kalt-Syndrom“: Unter der Latexbettwäsche wird es irgendwann sehr warm. Natürlicher Reflex an dieser Stelle: Decke aufdecken oder Körperteile freilegen. Was mit normaler Bettwäsche kein Problem ist, ist bei Latexbettwäsche problematischer. Man schwitzt hier einfach mehr. Legt ihr nun Körperteile frei, friert es einen an diesen Stellen auch wieder schneller. Ihr merkt – ein kleiner Teufelskreis.

Und neben den bereits weiter oben angesprochenen „Klebe-Problemen“ ist noch ein weiterer Effekt bei uns zu beobachten gewesen: Uns bringt nämlich der Latexduft auch gerne um den (positiven) Verstand. Denn dieser ist omnipräsent. Das ist in den allermeisten Fällen ja auch genau der Wunsch – kann einen in der Nacht aber definitiv wach halten ?

Trotzdem gibt es eine sehr gute Nachricht: Eine Gewöhnung an all diese Faktoren ist möglich. Ihr müsst hier gegebenenfalls etwas länger probieren und etwas hartnäckiger sein, aber schon bereits ab der 2. oder 3. Nacht stellte sich bei uns ein erster Gewöhnungseffekt ein und der Schlaf wurde wieder deutlich erholsamer. Immer wieder interessant zu sehen, wozu der Körper alles in der Lage ist.

Wir hoffen, dass wir euch mit diesem kleinen Ratgeber die eine oder andere blöde Erfahrung ersparen können und ihr euch nun besser vorbereitet fühlt, falls ihr einmal in Latex schlafen wollt. Wir wünschen euch angenehme (Gummi-)Träume!

  • chlorierte latexbettwäsche
  • latex bettwäsche empfehlung
  • latex bettwäsche ratgeber
  • latexbettwäsche
  • latexdecke
  • latexkissen
  • latexlaken
  • schlafen in latex

MOST POPULAR