Hochglanz trifft Hardcover – Matthias Wallmeier

Zugegeben, wir sind mit diesem Beitrag ziemlich spät dran. Denn wenn es um einen solch prominenten Fotografen der Latex-Szene geht, der zusätzlich seinen ersten Hardcover-Bildband veröffentlicht hat, dann sollte Ehre gebühren, wem Ehre gebührt. Hinzu kommt eine ganz frische Veröffentlichung aus diesem Jahr.

Ein Urgestein der Szene

Und wer eben diese Szene schon etwas länger kennt und beobachtet, der wird um diesen einen Namen auch nicht herumkommen: Die Rede ist von keinem Geringeren als Matthias Wallmeier, bekannt durch diverse Presseberichte, Veröffentlichungen und Ausstellungen im Bereich der Latex-Fotografie. Dabei ist es vermutlich nicht untertrieben, wenn man behaupten würde, dass Matthias schon fast so ziemlich jedes Latex-Model vor seiner Kamera hatte 😉 

Und dabei ist sein Ideenreichtum, trotz über 1600 Bildern allein auf Instagram, noch lange nicht ausgeschöpft, wie er uns in einem kurzen Interview (weiter unten) verraten hat. 

Best Of Matthias Wallmeier 

Nur folgerichtig ist daher die Entscheidung gewesen, die besten Werke nicht nur digital seinen Fans zur Verfügung zu stellen, sondern auch einen echten Bildband zu veröffentlichen (2021). Und wir finden, dass hat sich richtig gelohnt! Einen ersten kleinen Eindruck könnt ihr euch mit den nachfolgenden Bildern bereits selber verschaffen, aber was gibt es Schöneres als den Bildband in seinem eigenen Regal stehen zu haben*?

Anlässlich seines Bildbands haben wir (Anmerkung der Redaktion: bereits im letzten Jahr) mit ihm kurz sprechen können und ihn zu seinen Eindrücken befragt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

latexkultur: Nun ist dein Bildband THE WALLMEIER CHRONICLES erschienen. Hast du diese Idee schon lange mit dir herumgetragen (und dafür zielgerichtet fotografiert) oder war es mehr eine spontane Idee?

Die Idee, ein Buch herauszubringen, wollte ich schon lange in die Realität umsetzen. Bis Ende 2020 ist es eigentlich immer an der Finanzierung gescheitert. Auch der Versuch, das Buch über ein Crowdfunding ins Leben zu rufen ist leider gescheitert.

Dann, Ende 2020 hatte mich Andreas vom Marquis Magazin aus heiterem Himmel gefragt, ob ich Interesse daran hätte, einen Bildband zu machen. Der Rest ist Geschichte.

Ich habe jedoch in all den Jahren nicht zielgerichtet fotografiert, um ein Buch herausgeben zu können. Sondern das Buch ist einfach das Ergebnis vieler toller Zusammenarbeiten und Projekte, die ich aus Spaß an der Fetisch Fotografie gemacht habe.

latexkultur: Wir verfolgen deine Arbeit schon sehr lange – uns wäre es schlicht nicht möglich gewesen die Favoriten für ein Best Of herauszufiltern. Viel dir die Auswahl leicht?

Die Auswahl für das Buch war eine echte Herausforderung und hat in der Tat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Ich habe immer wieder mit mir und dem Verleger um jedes einzelne Foto gerungen. Der Bildband hätte locker drei mal so dick werden können aber das wäre dann doch zu umfangreich und im Druck zu teuer geworden.

latexkultur: Wenn du an die unzähligen Fotoshootings zurückdenkst: Welches der entstandenen Bilder aus deinem Buch würdest du als das handwerklich Anspruchsvollste beschreiben? Und warum?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Jedes Shooting ist anders und ich muß mich zu Beginn eines jeden Shootings immer wieder aufs Neue auf die Gegebenheiten einlassen. Manchmal gelingt mir das recht schnell, manchmal muß ich mich regelrecht an den Punkt heranarbeiten, an dem ich sagen kann, dass ich bereit bin, um gute Fotos machen zu können. Mein zeitlich aufwändigstes Foto war sicherlich das Shooting bei Kawasaki Robotics. Ich habe für ein Shooting mit einem Model mit amputiertem Bein eine Lokation gesucht, in der es auch einen großen Industrieroboter gibt. Diese Vorplanung und Suche hat mich ca 6 Monate lang in Anspruch genommen.

latexkultur: Als Betrachter sieht man ja häufig nur das „perfekte“ Endergebnis. Gibt es Bilder in deinem Buch, wo man gerne hätte Mäuschen spielen wollen, weil eigentlich alles schief ging oder sich andere Kuriositäten ereigneten?

Auch hier ist das Shooting bei Kawasaki Robotics ein „herausragendes“ Beispiel. Zuerst ist mir ein Blitzkopf kaputt gegangen. Dann ist das Outfit des Models, dass für diesen Tag extra von Marquis Fashion angefertigt worden war, gerissen. Davon habe ich zum Glück nichts mitbekommen. Der Riss wurde so repariert, dass nichts mehr zu sehen war. Hätte ich das mitbekommen, hätte mich das wahrscheinlich so aus der Bahn geworfen, dass ich nur schwer wieder in die Spur zurückgefunden hätte.

latexkultur: Du hast so viele Fotos geschossen, so viele Models in Latex abgelichtet und dir gelingt es doch immer wieder, neue Reizpunkte in deinen Bildern zu setzen. Wie schaffst du es, über einen so langen Zeitraum die Kreativität und Lust aufrechtzuerhalten?

Wahrscheinlich liegt der Schlüssel meines nicht nachlassenden Verlangens nach neuen Fotos einfach an der Leidenschaft, die mich mit Latex verbindet. Und dazu kommt, dass die Szene sehr kreativ ist und mich immer wieder aufs Neue staunen läßt, dass es unentwegt neue Kreationen gibt die einfach abgelichtet werden müssen. Ich kann einfach nicht anders 🙂 Dazu kommt mein stabiles Umfeld. Meine Frau unterstützt mich wo sie kann und hält mir den Rücken frei.

latexkultur: Matthias – verrate uns doch bitte noch etwas zu deinen nächsten Projekten. Worauf freust du dich am meisten?

Im Moment arbeite ich verstärkt an meiner „Black Serie“, die einige vielleicht schon als Teil im Internet gesehen haben. Diese Reihe zeigt in der Hauptsache schwarze Latex Outfits vor schwarzem Hintergrund. Hier deutet sich auch schon eine Zusammenarbeit an, die vielleicht in einer Publikation enden wird.

latexkultur: Vielen Dank!

Neues Buch bereits veröffentlicht 

Und da wir mit diesem Artikel (wie eingangs erwähnt) schon viel zu spät dran sind, können wir euch an dieser Stelle sogar schon direkt auf seine neueste Veröffentlichung aufmerksam machen (April 2023) – BLACK: The Dark Side of Latex and Heavy Rubber*.

Und wie der Titel schon erahnen lässt, bekommt ihr mit diesem Buch etwas komplett anderes auf den Tisch als bei den Chronicles zuvor. Denn in seiner zweiten Veröffentlichung liegt der Fokus viel mehr auf dem Fetisch-Aspekt: Düsterer, bizarrer – dafür aber mit Sicherheit auch nochmal ein bisschen faszinierender.

Von daher können wir auch hier eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. 

Und wer Matthias Wallmeier bis jetzt noch nicht folgt, findet das Instagram-Profil hier: Link zu Instagram

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